Die Kunst Strukturen zu zerficken
- Tatum

- 10. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Aug.
Storytelling ist eine der ältesten Kunstformen der Menschheit. Von Höhlenmalereien bis zum modernen Bestseller – Geschichten haben seit jeher die Macht, uns emporzuheben oder tief fallen zu lassen.
Entertainment (Unterhaltung), Bondage (Fesselung) und Mindfuck (Nachdenken).
In diesem Blogbeitrag werden wir die Kunst des Geschichtenerzählens erkunden und herausfinden, wie man Kurzgeschichten schreibt, die das Publikum begeistern.
Dann reißen wir diese Seite raus, zerknüddeln das Blatt, spucken drauf, aschen drauf
- scheißen drauf.
Alles auf Anfang. Alles neu.
Wir finden heraus, wie man was Echtes schreibt.
Struktur einer Kurzgeschichte
In der Regel hat eine Kurzgeschichte eine klare Struktur. Sie hilft chaotisch neurotischen Autoren einen Überblick ihrer wirren Vorstellungen zu bewahren. Wenn man sich den ganzen Tag die Birne wegkifft, Antipsychotika schluckt oder billigen Fusel säuft, kann das echt hilfreich sein. Deswegen ist das einfache Muster ein echt einfaches Muster:
I. Einleitung „Ey, Arschloch!“ Huch, meint der mich?
II. Konflikt Ich hasse ihn, aber er ist soo cute! Ich liebs'!
III. Höhepunkt Handgemenge, EXPLOSIONEN! Happyend mit Matcha Latte & Creampie
IV. Auflösung Der meinte mich gar nicht.

Einleitung
In der Einleitung wird der Leser in die Handlung eingeführt. Eine fesselnde Einleitung zieht die Leser sofort in die Handlung.
Arschloch! Ja, genau. Jetzt hat man die Aufmerksamkeit des Lesers. „Arschloch“ ist universell. Es kann der Hauptcharakter sein, das Thema, die Einleitung – ja selbst der Schauplatz, wenn es mal etwas anderes als London, Narnia oder Mittelalter sein soll.
Konflikt
Das Herz jeder Geschichte. Er stellt das Problem dar, das die Charaktere lösen müssen. Kein Konflikt: keine Spannung, kein Interesse, 50 shades of lame.
Ich liebe dieses A-loch! Er hat mir einen Welpen geschenkt. Aber ich hasse ihn auch! Er hat die Katze überfahren.
Höhepunkt
SPANNEND! Hier erreichen die Charaktere den Wendepunkt, an dem sich alles entscheidet.
Die grüne oder die rote Pille – wer kennt es nicht? Der Auserwählte kriegt ne Eule und fliegt nach Hogwarts.
Auflösung
Konflikt: gelöst. Abschluss-Szene. Uuuund cut! Der Leser soll das Gefühl haben, dass die Geschichte vollständig ist und alle Fragen beantwortet wurden.
Kein Happyend. Niemals! Aus Prinzip. Ende offen. Fragen? Ja. Schön. Kauf auch Teil 2 und 3.
Storytelling at its best
Perspektivwechsel
Unterschiedliche Perspektiven können eine Geschichte bereichern. Wenn die Sichtweise mehrerer Akteure erzählt wird, erhält der Leser ein umfassenderes Bild des Geschehens.
Mal bist du der Hund. Mal bist du der Baum. Glaub mir, so einfach ist das.
Unzuverlässiger Erzähler
Ein unzuverlässiger Erzähler kann die Leser überraschen und fesseln. Wenn die Leser nicht sicher sind, ob sie dem Erzähler vertrauen können, bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten.
Hast du etwa geglaubt, was ich dir erzähle? müdes lol.
Symbolik und Metaphern
Symbolik und Metaphern verleihen einer Geschichte Tiefsinn und Breite. Sie können komplexe Ideen und Emotionen auf einfache Weise vermitteln.
❤️ 👊 😉😉
Charaktererstellung
Charaktere sind Herz und Seele – und der ganze verruchte Rest – jeder Erzählung.
Sie sind die verwandte Seele, der Fuckboy, dein Trost in der Nacht. Sie sind Verlust, unerreichbare Begierde, Freund, Silberstreif. Realitätsflucht oder ein motivationsgeladenes Glitzer-Bazooka-Gewichse. Ein Hassobjekt für die einen – für die anderen ein Grund… weiterzumachen.
Sie können der Auslöser eines Sturms sein oder der schützende Regenschirm.
Charismatisch, fehlbar, obskur, idealisiert, überbewertet. Schwach, liebenswert, destruktiv, chaotisch, vertraut, triebgesteuert. Das alles macht Geschichten für den Leser greifbar, echt.
Erst gut entwickelte Charaktere machen den Unterschied. Besonders, wenn sie sich widersprüchlich und ungezogen verhalten, wenn sie den geraden Weg der Heldenreise verlassen.
C’mon, wer liebt sie nicht, die Antihelden?
Denn mal ehrlich: Es hat doch schon alles gegeben. Zeig mir einen jungfräulichen Plot, wo noch kein Autor drüber gerutscht ist,
und ich zeige dir einen gläubigen Papst. Ein guter Protagonist kann jeden lahmen Plot tragen.
Hauptcharaktere
Hauptcharaktere sind die Protagonisten, um die sich die Handlung dreht. Sie sollten vielschichtig und glaubwürdig sein. Die Leser sollten sich mit ihnen identifizieren können.
Du!
Nebencharaktere
Nebencharaktere unterstützen die Hauptcharaktere und tragen zur Handlung bei. Sie können wichtige Informationen beisteuern oder den Konflikt verstärken.
Wer war noch mal der Typ, der Romeo über Julias scheinbaren Tod informieren wollte, hm? Das ist einer dieser Nebendarsteller mit Präzisionskonflikt-Laserpointer. Namen vergessen. So soll das sein: konsumiert und ausgespuckt.
Charakterentwicklung
Eine gute Charakterentwicklung ist entscheidend. Charaktere sollten sich im Laufe der Geschichte verändern oder wachsen. Dies macht die Geschichte interessanter und realistischer.
Stichwort: Heldenreise

Okay, Beispiel: Draußen ist doof. Log dich in ein Videospiel ein. Erstelle ein Avatar. Positionier dich vor den Toren von ... äh... Orgrimma-Mordor. Da passiert nicht viel. Also bewegt sich dein Char jetzt mal endlich mit einer Zaunlatte als Waffe zum Questgeber. Tu, was der Motherfucker im oberen Management, dir zu Befehl gibt:
„Gehe in eine dunkle Höhle, erschlage alles, was du siehst. Außer die große Spinne, die ist tödlich. Bereit?“ Ähm nein, ich hasse Spinnen. Abfahrt! [Zeitraffer: 1 Stunde 15 Sekunden und 2 Trillionen Fucks später]
Leichenfleddern (igittigitti), Kisten von fragwürdigem Inhalt aufsammeln, zurück zum Questgeber. „Hätte dich fast erwischt, haa? Gut, dass du deine Zaunlatte dabei hattest…“ Ich geb‘ dir… „Hier, für deine Mühen.“ Du bekommst einen Kronkorken und einen lotterigen Umhang. LEVEL UP! Du fühlst dich wie neu geboren: stärker, weiser, mutiger, schneller. IRL erzählst du es als erstes deiner Mutter. Nur ein müdes Lächeln. Kennste.
– Genauso funktioniert das.

| © Tatum.



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